(Sammlung Franz Landstorfer)
Der blaue Stempel „Auslage von Regensburg“.
Eine Auslage ist der Geldwert für nicht bar bezahlte Aufwendungen und Dienstleistungen der von einem Dritten zu erstatten ist. Hierzu gehören Spesen, Gebühren und Zollauslage sowie fremdes Porto für einzeln abgerechnete Transitbriefe. In Bayern gab es zur Kennzeichnung und Verrechnung der fremden, bei der Briefübergabe "ausgelegten", Gebühren von 1816 - 1850 eigene "Auslage"-Stempel.
Bei diesem Beleg handelt es sich um einen Portobrief aus Frankfurt/Main bei dem das taxissche Porto von 4 Kr. in Regensburg in Auslage genommen wurde. Mit dem bayerischen Porto von 16 Kr. (8. Rayon, 42-48 Meilen, Tarif von 1810) musste der Empfänger ein Gesamtporto von 20 Kr. entrichten.
Der "Auslage von Regensburg"-Stempel erschien in Verbindung mit dem, in der Gebrauchszeit in Regensburg verwendetem Ortsstempel, in schwarzer, roter und blauer Farbe.
Der auf dem abgebildeten Brief vom 8. Januar 1849 abgeschlagene blaue „Auslage von Regensburg“- Stempel (der OPA-Stempel als Ankunftsstempel auf der Rückseite analog ebenfalls in blau), ist sehr selten, da diese nur zwischen Dezember 1848 und Mitte Januar 1849, also ca. 6 Wochen lang, vorkommen. Ab Mitte Januar 1849 wurde der OPA-Stempel und damit auch der „Auslage von Regensburg“-Stempel in roter Farbe abgeschlagen. Dem Verfasser ist lediglich ein weiterer Brief mit einem blauen „Auslage von Regensburg“-Stempel bekannt.
(Franz Landstorfer)