Ortspostkarte mit Bahnpoststempel
Auf den ersten Blick fällt wohl der rote Eilbotenzettel und die Anzahl der verklebten Freimarken ins Auge. Auf die verwendete 5 Pfg. Germania Ganzsache (MNr. P90) wurden zusätzlich noch die Germaniamarken MNr. 84II a
(hier zwei verschiedene Farbtöne der Farbe – dunkelolivbraun), 99 und 100 a frankiert. Die Addition der Werte ergibt somit ein „Istporto von 33,5 Pfennig“. Da es sich, wie man aus der Anschrift ersehen kann, um eine
Orts- bzw. Nachbarortskarte (Ortsangabe – Hier) handelt, betrug das Sollporto für die Zeit vom 1.8.196-1.10.1918 (7 ½ Pfg. für die Orts-Postkarte + die Gebühr für die Eilzustellung 25 Pfg.) also 32,5 Pfennig.
Die Karte ist somit einen Pfennig überfrankiert. Dies war dem Schreiber aber völlig gleichgültig. Er wollte seiner Liebsten, vor seiner Abreise, nur noch ein paar schnelle Grüße zukommen lassen. Zu der bemerkenswerten
Versendungsform, der 4 (bzw. 5) Farben-Frankatur, kommt noch die Entwertung der Freimarken mit dem Bahnpoststempel im „Klein-Oval“ (Stempeltyp VII/2) „METZ-COBLENZ ZUG“ (hier ohne Angabe einer Zugnummer).
Dieser Stempeltyp wurde im Jahre 1885 von der Reichspost eingeführt und ab ca. 1907 durch den Bahnpoststempel im „Groß-Oval“ abgelöst. Ortspostkarten mit Freimarkenentwertungen durch Bahnpoststempel sind nicht häufig aufzufinden. Wenn man so will, stellt die gezeigte Postkarte also schon eine kleine Seltenheit dar.
(Sammlung Armin Städler)