Rückbriefstelle Regensburg

Bei dem abgebildeten Brief handelt es sich um ein Regensburger Ortseinschreiben der 2. Gewichtsstufe (20-50g). Das Porto für einen Ortsbrief (20-50g) betrug im Zeitraum von 01.03.1963 – 01.04.1966 20 Pfennig, dazu addierte sich die Gebühr für die Zusatzleistung „Einschreiben“ die im Zeitraum vom 01.03.1963 – 01.08.1964 50 Pfennig war. Die frankierten 70 Pfennig entsprechen also dem Soll-Porto. Warum auch immer die Herren Zahnärzte das Einschreiben am 13.04.1964 nicht angenommen haben, entzieht sich unserer Kenntnis. Die Annahmeverweigerung hatte aber zwangsläufig die Rücksendung an den Absender zur Folge. Der hatte aber seinerseits keine Angaben auf dem Briefkuvert gemacht, was dazu führte, dass der Brief an die Rückbriefstelle (blauer Vermerk des Postbeamten) der Oberpostdirektion Regensburg ging. Dort wurde er, wie uns der zum wiederverschließen des Briefes aufgeklebte Zettel verrät „Zur Ermittlung des Absenders amtlich geöffnet“. Die Adresse der Absenderin, welche aus dem Briefinhalt ersichtlich war, wurde durch die Rückbriefstelle am 14.04.1964 in roter Farbe ergänzt. Die Rückbriefstelle brachte noch vier rote Dienstsiegel auf dem Verschlussklebezettel an und beförderte den Brief „Zurück“.

  
Ein seltenes Belegstück der „Oberpostdirektion Regensburg Rückbriefstelle“

Die Rückbriefstellen sind am 06.03.1925 eingeführt worden und waren den Oberpostdirektionen angegliedert (sie setzten sich aus mindestens 2 Mitgliedern zusammen – Aufsichtsführender war ein Postrat). Seit1978 befindet sich die zentrale Briefermittlungsstelle der Deutschen Post in Marburg. Die oben beschriebene Vorgehensweise bei unzustellbaren Poststücken, sowie die Einführung von Klebezetteln („Retourmarken“) fand in Bayern bereits 1865 statt.

Die erste Retourmarke (dreizeilig) für Regensburg erschien 1869, die zweite Retourmarke (vierzeilig) erschien um 1870 - es folgten noch vier weitere bis zum 31.03.1920.

(Sammlung Armin Städler)