Die Bahnpost des „Allinger Bockerls“
Am 20.12.1875 eröffnete die Bayerische Staatsbahn eine 4,1 km lange Vizinalbahn (vicinus = benachbart, nahe – ab 29.4.1869 trat das Vizinalgesetz in Kraft, welches zur besseren Erschließung des ländlichen Raumes führen sollte) die von der Station Sinzing nach Alling (Gemeinde Viehhausen) führte. Dies geschah auf Betreiben der im Tal der Schwarzen Laaber ansässigen Fabrikbesitzern der Filterstoff-, der Papierfabrik (des Verlegers Freidrich Pustet) sowie eines Sägewerks.
Bis 1914 genügten 3 Zugpaare für die Bewältigung des Personenverkehrs ab Regensburg Hauptbahnhof. Ab 1914 vermehrte sich der Touristenverkehr an Sonn- und Feiertagen was zur Folge hatte, dass die Zahl der Zugpaare bis 1950 auf 9 Stück anstieg. Einige davon verkehrten aber nur ab Bahnhof Sinzing. Am 1.3.1967 wurde der Personenverkehr auf der Strecke eingestellt während der Güterverkehr noch bis zum Jahresende 1985 betrieben wurde. Haltestellen (3x tgl.) des „Allinger Bockerls“ waren:
Regensburg Hauptbahnhof – unterer Haltepunkt des Bahnhofs Prüfening – und ca. 300m erneut, wegen der in der Nähe liegenden Endhaltestelle der Regensburger Straßenbahn (Pürkelgut-Prüfening, Schützenheim) – Regensburg Pflanzgarten – Kleinprüfening - Bahnhof Sinzing – Bruckdorf – Bahnhof Alling (lt. Kursbuch von 1944).
Die Frankatur der Ansichtskarte ist mit dem bayerischen Bahnpoststempel „K.B. BAHNPOST ALL - REG - C2“ vom 12.Sept.1903 entwertet. Laut Arbeisgemeinschaft Bahn ist die Verwendung dieses Stempels von 1903 – 1907 nachgewiesen.
Von 1900 bis 1903 wurde ein Bahnpoststempel mit der Streckenangabe in Kleinschrift „All-Re“ verwendet.
Die beiden Streckenbezeichnungen von Regensburg nach Alling, „Re-All“ und „REG-ALL“ existieren nach Lit. Arge Bayern zwar, sind aber bis dato noch nicht belegt.
(Sammlung Armin Städler)