Die „Posthilfstelle Carolinenhütte Taxe: Kallmünz“

Die Posthilfstelle Carolinenhütte öffnete (lt. J. Helbig) am 1.9.1910. Der Weiler liegt 4 km nordwestlich von Kallmünz (ca. 1 km westlich von Rohrbach) und beherbergt im Wesentlichen nur die Eisengießerei, welche nun schon in der 5. Generation von der Familie Höllein betrieben wird.

Abschlag vom 13.6.1913

Ab 1928 wurden zur Verbesserung der postalischen Versorgung der Landbevölkerung Landpoststellen eingerichtet, die alle Postdienste ausführten, unbeschränkte Annahmebefugnis hatten und eingehende Post auch zustellten. Die Poststellen wurden nebenamtlich durch Postagenten geführt.
Von den Leitpostämtern aus fuhren Kraftwagen in festgelegten Kursen und zu festgelegten Zeiten die Poststellen an, brachten die Post mit und holten die eingegangenen Poststücke ab. Die Poststellen erhielten zunächst Gummistempel, deren Text vorgeschrieben war. Eine Vorschrift über deren Form gab es nicht. Dieser Stempel war neben der Freimarke abzuschlagen – Ausnahme waren Ortszustellungen. Der Stempel, in Frakturschrift, enthielt neben der Ortsbezeichnung der Annahmestelle auch den Namen des Leitpostamts, ergänzt durch das Wort „über“ Rohrbach über Regensburg. Die Poststellenstempel wurden noch bis 1965 bei der Deutschen Bundespost eingesetzt, ehe sie durch normale Metallstempel ersetzt wurden.

Grund der zur Einführung der „Kraftpost“ führte: In den 1920-iger Jahren verlor die Reichsbahn, durch die fortschreitende Entwicklung des Kraftfahrzeuges, faktisch ihr Monopol im Transportwesen. Die Reichsbahn versuchte dem, mit dem Aufbau des eigenen Kraftverkehrs, entgegen zu wirken.
Zusammen mit der Deutschen Reichspost betrieb sie unter der Bezeichnung „Kraftpost“ ab ca. 1928 gemeinsame Linien (mit Sondertransporttarifen). Diesem Umstand haben wir wohl diesen sehr besonderen „Kraftwagen-Hilfsstellen“ Stempel zu verdanken ("RBD"=ReichsBahnDirektion). 

(Sammlung Armin Städler)