Kuriose „Stempelsammlung“ auf Neujahrskarte von Regensburg
Der Schreiber dieser Neujahrskarte, sicherlich ein Philatelist, plante den Versand der Karte, welcher am Silvestertag 1912 erfolgte, fast 2 Jahre vorher, als er im März 1911 begann, wichtige Tage per Stempelabschlag zu dokumentieren.
Die Karte trägt zunächst drei Gefälligkeitsabschläge des (nicht häufigen) Reservestempels von Regensburg 4 vom 12.03.1911, dem 90. Geburtstag von Prinzregent Luitpold. Als nächstes klebte der Absender am 10. Juni 1911, dem 25-jährigen Regentschaftsjubiläum des Prinzregenten, die zu diesem Anlass von der bayerischen Post verausgabte Sondermarke auf die Karte und ließ sie in Regensburg 2 entwerten.
Weiterhin erhielt die Karte am 11. 11.11 einen Abschlag, ebenfalls von Regensburg 2, um die "Schnapszahl" zu dokumentieren. Anscheinend wollte der Kartenschreiber auch noch das nächste "Schnapszahlendatum" am 12.12.12 abwarten. Zufällig war dieser Tag der Sterbetag des Prinzregenten, der am 12.12.1912 völlig unerwartet verstarb. Der entsprechende Stempelabschlag "REGENSBURG 12.12.12 - 12-1 N." erfolgte wieder im Postamt Regensburg 2 (= Bahnhofspostamt).
Schließlich wurde die Karte am 31.12.1912 im Postamt Regensburg 3 (2-3 Nachm.) als Einschreiben aufgegeben und kam taggleich (Nachm. 5-6) beim Empfänger Georg Behr in Regensburg 2 an.
(Sammlung Franz Landstorfer)