Liebesgrüße aus dem Velodrom
Die Verwendung von Bierdeckeln als Ansichtskarte war zu allem Zeiten verboten. Die Post zeigte aber meist Verständnis und solche "Bierfilzln" wurden praktisch nie beanstandet und ohne Nachporto zugestellt.
Das hier gezeigte Exemplar wurde am 1. Juli 1911 im "Wiener Café und Restaurant Velodrom Regensburg" an eine Fanny Euringer in Regensburg geschrieben. Das Birfilzl war als "Ortpostkarte" mit 5 Pf. portogerecht frankeirt. Auf der "Bildseite" findet sich der Briefträgerstempel "18" von Regensburg.
Das 1898 auf Initiative des Geschäftsmanns und Kunstradfahrers Simon Oberdorfer vom Architekten Joseph Koch errichtete Velodrom sollte zunächst nur als Radsporthalle für Vorführungen seines 1891 gegründeten Wanderer-Radler-Vereins und eigener Rad-Kunststücke dienen. Neben vielen klassischen Veranstaltungen mit Varieté, Tanz und Artistikvorführungen wurde der Saal aber auch für große gesellschaftliche Ereignisse vermietet, so für den Katholikentag 1904 und immer wieder für Goßveranstaltungen der Sozialdemokratischen Partei.
Heute wird das Gebäude als Spielstätte des Stadttheaters Regensburg genutzt. (Quelle: Wikipedia)
(Sammlung Franz Landstorfer)