Philatelisten-Regensburg e.V.

Kuriose Anschriften

Fast jeder von uns hat schon die Erfahrung gemacht, dass Sendungen nicht zugestellt werden konnten nur weil die Hausnummer um eine Zahl zu hoch oder zu niedrig angegeben ist.
In früheren Zeiten war das noch anders, zumindest wurden damals amtlicherseits erhebliche Anstrengungen unternommen, um die Karte oder den Brief doch noch dem richtigen Empfänger zustellen zu können.

Zwei Belege mit besonders kuriosen Anschriften werden an dieser Stelle vorgestellt:


Freundlicher Herr mit grauem Bart

Postkarte (P 12/01) abgestempelt in GILLENFELD am 7. 8.18 83 mit folgender Anschrift: „An den freundlichen Herrn mit dem grauen Bart-Haare, der letzten Sonntag, bei der Mittagsmahlzeit mit den fahrenden Touristen am unteren Ende der Tafel sass (auf der Seite der Wand) in Bertich Hotel Adler". In diesem Hotel konnte man die Karte wohl zuordnen: Notiert ist oben „Gehört Herrn Dinhardt, zur Zeit in Viersen“. Darunter befindet sich der Namenszug und die Bezeichnung Brftrger (Briefträger). Darunter mit Blaustift „8/8 nachgesandt“ „nach Viersen“.  Diese Worte sind nochmals mit Blaustift überschrieben mit  „ret. 13/8“ (retourniert am 13.8.)  Herr Dinhardt hatte wohl eine Nachsendeadresse hinterlassen, was aus dem Zusatz „z. Zt. Heidelberg postlagernd“ hervorgeht, wohin die Karte dann auch weitergeleitet wurde. Dort wurde der Einkreisstempel HEIDELBERG AUSG. 14/8 angebracht. Nach Ablauf der Lagerzeit wurde rechts oben dann letztendlich mit blauer Tinte vermerkt „3/9 nach Viersen retourniert“. Ob die Karte Herrn Dinhardt je erreicht hat, bleibt wohl ungeklärt.
Der Text der Rückseite lautet:
"Gillenfeld, den 6. August 1883
Die drei Touristen, um die Sie sich in liebenswürdigster Weise in Bertrich interessiert haben, senden Ihnen die herzlichsten Grüsse aus Gillenfeld in der Eifel. Wir kommen soeben aus dem Pulvermaare, in dem wir ein herrliches Bad genommen haben. Gleich geht es weiter nach Gerolstein, nachdem wir hier sehr gut getafelt haben.  Herzlichen Gruss." 
Es folgen drei Unterschriften mit dem Zusatz Referendare in Metz.

Fräulein mit Ballkleid

Die Anschrift auf dieser Karte lautet: „An das Fräulein welches ein Ballkleid zu verkaufen hat in Essen Stephensonstr. N°. 1 I Etg (Etage)“.
Rückseitig heißt es: „Sehr geehrtes Frl., erlaube mir auf Ihr Inserat höflichst anzufragen, ob das Kleid noch zu kaufen ist. Ist dies der Fall, so ersuche ich um sofortige Mittelung mit Angabe der Farbe und des Preises. Achtungsvoll Frau Stratmann in Gladbeck Kreuzstr. N° 5.“
(Beide Belge: Sammlung Peter Kropfelder)
 

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